Schlafqualität: Wichtiger Faktor in der COPD-Therapie
Über 50 % der COPD-Patient*innen leiden unter Schlafstörungen.¹⁻² Ursächlich können unter anderem nächtliche COPD-Symptome oder auch das obstruktive Schlafapnoesyndroms (OSAS) sein, welches eine bekannte Komorbidität der COPD darstellt.³
Eine schlechte Schaltqualität kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Untersuchungen zeigen, dass ein gestörter Schlaf das Risiko für Exazerbationen und Hospitalisierung erhöht, auch nach Berücksichtigung von Komorbiditäten, Demographie und Krankheitsschwere.¹⁻² Daher kann die Kenntnis über Schlafstörungen ein wichtiger Faktor für die Therapiesteuerung sein. Dies spiegelt sich auch im CAT-Fragebogen (COPD-Assessment Test) wider, in dem unter anderem die Schaltqualität abgefragt wird.
Sind nicht ausreichend kontrollierte COPD-Symptome eine Ursache der Schlafstörung, kann sich eine Anpassung der Therapie im besten Fall positiv auf die Schlafqualität auswirken.
Fixe 3-fach-Kombination aus BDP/FF/G kann den Schlaf bei COPD verbessern
In der Beobachtungsstudie TRITRIAL zeigte sich unter der 3-fach-Fixkombination aus Beclometasondipropionat (BDP), Formoterolfumarat (FF) und Glycopyrronium (G) (Trimbow®) bereits nach 6 bzw. 12 Monaten eine signifikante Verbesserung der Lebens- und Schlafqualität bei COPD-Patient*innen.⁴
- Der CAT-Summenscore sank von 22,8 Punkten bei Studienbeginn innerhalb von 12 Monaten um 6,3 Punkte* (p < 0.0001).⁴
- Das CAT-Einzelitem zur Schlafqualität sank von 2,54 auf 1,99 Punkte nach 6 Monaten und auf 1,69 Punkte nach 12 Monaten (jeweils p<0.0001).⁴
- Der CASIS**-Score (COPD und Asthma Sleep Impact Scale) verbesserte sich von 41,1 Punkten bei Studienbeginn auf 36,1 Punkte nach 6 Monaten und 31,8 Punkte nach 12 Monaten (jeweils p < 0.0001).⁴

Die nicht-interventionelle, multizentrische, prospektive, longitudinale Studie TRITRAIL untersucht den Einfluss der 3-fach-Fixkombination aus BDP/FF/G (Trimbow®) auf den Gesundheitszustand, die Lebensqualität und die Therapieadhärenz bei COPD-Patient*innen.⁴ Die Studie schloss 655 COPD-Patient*innen aus Italien im Alter von ≥ 40 Jahren (Durchschnittsalter 71,2 Jahre) mit mindestens einer mittelschweren oder schweren Exazerbation in den 12 Monaten vor Studienbeginn ein.
Zu den Vortherapien gehörten neben anderen (7,5 %) fixe Kombinationen aus ICS/LABA (25,6 %), LABA/LAMA (21,4 %) und ICS/LABA/LAMA (9,5 %) oder freie Kombinationen mit mehreren Inhalatoren aus ICS+LABA (4,1 %), LABA+LAMA (7,2 %) und ICS+LABA+LAMA (24,7 %).⁴ Die Gründe für die Umstellung von vorherigen Therapien auf BDP/FF/G waren hauptsächlich das Fortbestehen der Symptome (74,5 %) und Exazerbationen (55,6 %).⁴
COPD und Schlafqualität - Mögliche Implikationen für die Praxis
- Fragen Sie während der Visite gezielt nach der Schlafqualität Ihrer Patient*innen.
- Nimmt Ihr Patient/Ihre Patientin zuhause regelmäßig schlaffördernde Substanzen ein?
- Achten Sie bei der Visiteauf Äußerungen Ihres Patienten/Ihrer Patientin zu Qualität und Dauer der nächtlichen Ruhe.
- Informieren Sie Ihre Kolleg*innen in der Pflege über die Bedeutung einer guten Schlafqualität der Patient*innen.
Referenzen:
* klinische Relevanz (minimal clinical important difference; MCID) ab einer CAT-Score-Änderung von +/- 4 Punkten erreicht.
** Die COPD and Asthma Sleep Impact Scale (CASIS) ist ein validierter Patienten-Fragebogen zur subjektiven Bewertung des Einflusses einer obstruktiven Lungenerkrankung auf die Schlafqualität. Ein höherer Score weist dabei auf eine stärkere Beeinträchtigung des Schlafes hin.⁵
- Baugh A et al. Sleep. 2022;45:zsac107.
- Scharf S M et al Int J COPD 2011;6:1-12.
- GOLD Report 2024. https://goldcopd.org/2024-gold-report/ (Zuletzt zugegriffen am 02.02.2024)
- Richeldi L et al. ERS 2023; Abstract 39060.
- Pokrzywinski, R.F. et al. Health Qual Life Outcomes 7, 98 (2009).
Bildquelle: iStock.com/iantjennings

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