Lebenszufriedenheit
Globale Gesundheit
Die allgemeine Gesundheit war nach BPD in der frühen Kindheit mit einer T-Score Differenz von –1,90 etwas erniedrigt, doch dieser Unterschied war im Jugendalter nicht mehr nachweisbar. Die Diagnose einer NEC oder IVH schränkte die Einschätzung der allgemeinen Gesundheit weder im Kindes- noch im Jugendalter ein, ebenso wie die einer neurologischen Entwicklungsverzögerung.
Lediglich bei Vorliegen einer Zerebralparese empfanden die Eltern bei ihren Kindern eine leichte Beeinträchtigung der allgemeinen Gesundheit, die jedoch in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen nicht reproduzierbar war.
Lebenssinn
Die Frage nach dem Lebenssinn wurde lediglich für die ELGAN-Teilnehmer gestellt, aber nicht in den Elternfragebögen der DINE- und NOVI-Studien. Auch hier waren keine Unterschiede in den Angaben der Jugendlichen nachweisbar, die in einem Zusammenhang mit einer der drei neonatalen Morbiditäten standen. Lag eine Zerebralparese vor, war sogar eine geringgradig positive T-Score-Differenz von 2,56 nachweisbar.
Generell waren die Aussagen der selbst befragten Jugendlichen in allen drei Bereichen etwas günstiger als die Eltern-Einschätzungen. Die Wissenschaftler deuten dies im Licht der zunehmenden Lebenserfahrung und Autonomie der Kinder, die bei ihnen zu einer gesteigerten Resilienz führen könnte.
Man muss jedoch einschränkend berücksichtigen, dass möglicherweise die kränkeren Kinder und Jugendlichen in dieser Stichprobe gar nicht erfasst waren, wenn sie beispielsweise aufgrund kognitiver oder motorischer Beeinträchtigungen gar nicht in der Lage waren, den Fragebogen auszufüllen.
Aufgrund der vorliegenden positiven Ergebnisse plädieren die Autoren dafür, in zukünftigen Studien nicht nur das Vorhandensein oder das Fehlen von Krankheiten oder Beeinträchtigungen in den Fokus zu nehmen, sondern ganz gezielt auch stärkenbasierte, positiv ausgerichtete Messwerte zu erfassen.
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